Praktische Anwendung in der Osteopathie
8.-11. Januar 2025
am Annahof in Niederwürzbach
Jo Bueskens
A.T. Still war dafür bekannt in seiner Kommunikation viele Metaphern zu benutzen, aber wie haben wir diese zu verstehen? Michael A. Lane hat ihnen in seinem Buch «A.T. Still Founder of Osteopathy» (1918) eine wissenschaftliche Deutung, unter der Form von drei Axiomen gegeben, wobei das dritte Axiom uns zum Hauptziel der osteopathischen Behandlung führt: «The rule of the Arteryand the vein is supreme». Es sagt uns: «Beseitige den Grund, der den Blutfluss stoppt oder hemmt oder den Nerv blockiert, welcher den Blutfluss kontrolliert, und das Blut selbst wird die Heilung bewirken».
Diesen Grundsatz der Osteopathie zu verstehen, umzusetzen und in der osteopathischen Praxis leben zu können, hat Jo Buekens für diesen Kurs als Zielsetzung definiert. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Begriff «Arterie» hier sowohl den arteriellen als auch den venösen Kreislauf umfasst.
Mit wissenschaftlich unterstütztem und praxisrelevantem Wissen führt er die Teilnehmer leidenschaftlich und überzeugend durch die zugepasste Embryologie, Anatomie, Physiologie und Physiopathologie. Alle beschriebenen Aspekte werden ausführlich dargestellt und für die osteopathische Praxis sorgfältig in allen diagnostischen und therapeutischen Details praktisch erarbeitet.
Das freie Fließen des Blutes ist einer Vielfalt äußerst komplexer Mechanismen und Systemen unterlegen, die mit Sicherheit nicht alle in einer Zeitspanne von 3 Kurstagen im Detail thematisiert werden können. Deshalb wird der Fokus hier auf die Interaktion mit den neurologischen Systemen und auf die topographischen Merkmale gelegt. Anderes gesagt: wie und wo können wir Osteopathen Einfluss auf das arterielle System nehmen?
Angefangen wird mit dem pumpenden Herzen und dem Perikard. Welche Einflüsse sind schon von früh in der Embryonalzeit funktionsbestimmend? Welche Strukturen sind in der Lage, seine Pumpfunktion zu beeinflussen? Können wir Osteopathen in Pathologien wie Herzinfarkt, Herzklappenfunktionsstörungen, Arhythmien und andere komplementär sein zu den etablierten medizinischen Vorgehensweisen?
Die Erkundigung des arteriellen Systems fängt in der linken Herzhälfte an, aus welcher das arterielle Blut in die größte Arterie, die Aorta, gepumpt wird. Die Aorta ist für niemanden ein Fremdbegriff, aber was wissen wir wirklich über sie? Wie können wir auf sie Einfluss nehmen? Hat sie ein eigenes Aufhängungssystem? Welche Strukturen und Mechanismen sind in der Lage ihre Funktion zu ändern? Kann die Osteopathie präventiv und komplementär sein bei Aneurysmen und Aorten Pathologien?
Natürlich werden auch bestimmte Seitenäste der Aorta topographisch lokalisiert und in die osteopathische Vorgehensweise eingebunden. Hierdurch entstehen Verbindungen zu den kranialen, thorakalen und abdominalen Viszera. Von dort aus wird die Verknüpfung zur Motilität gelegt, wodurch sich auf einmal ein sehr breiter und integrativer Arbeitsbereich öffnet.
Wie Sie merken können, haben die arteriellen Systeme noch viele neue und praktische Aspekte zu bieten, die sich in unserer osteopathischen Praxis mit Sicherheit positiv und breitflächig auswirken können.
Folgende Themen werden im Kurs unter die Lupe genommen:
- Embryologie des arteriellen Systems
- Palpation der Herzmotilität, Mobilität
- Basiswissen der neurologische Herzsteuerung mit ihre Untersuchung und Behandlung
- Das Sternum in Differentialdiagnose und Behandlung
- Praktische Differentialdiagnose und Behandlung: In Bezug zur Herz und Perikard
- Perikardiale Aufhängung, durchblutung, Pathologie und Behandlung
- Aortenbogentension Topographie und Behandlung
- Osteopatische Sichtweise auf Herzinfarkt, Stents, Aneurysmen, was können wir da machen?
- Arteria coronaria, A. Pulmonalis; A. Thoracica interna; A. intercostalis
- Die Herzklappen auskulation
Die erfolgreiche Osteopathie braucht Osteopathen mit lernenden, wissenden, fühlenden, denkenden und integrierenden Fingern.
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